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„Bartlos, schlank, ziemlich hellbraune Gesichtsfarbe, gelber Leinenanzug und weißer Schlapphut,“ lautete Erichs kurze Erwiderung.

„Ich besinne mich wirklich nicht. – Was ist’s mit diesem Inder?“ meinte ich schon wieder ziemlich uninteressiert.

„Nun – derselbe braune Bursche saß bis vor einer Stunde ebenfalls hier auf der Veranda, – dort, zwei Tische von uns entfernt, anscheinend eifrig mit der Lektüre eines englischen Blattes beschäftigt. In Wahrheit hat er jedoch die ganze Zeit über unser Gespräch mit Dr. Graeber belauscht, wie ich deutlich bemerkte, ohne ihm jedoch irgendwie meine Teilnahme für seine Person zu verraten.“

„Erscheint er dir irgendwie verdächtig?“ forschte ich, jetzt durch ein zweites Glas Selters völlig ermuntert.

Erich nickte.

„Freilich. Der Mann zeigte schon in Sadani für uns ein Interesse, das hier im fremden Lande, wo uns niemand kennt, doppelt auffällig war. Wenn ich dir diese Beobachtung nicht gestern schon mitteilte, so geschah es lediglich deshalb, weil ich zunächst noch annahm, daß ich mich getäuscht hätte und der kaffeebraune Kerl uns nur als Fremde so prüfend bei jeder Begegnung anstarrte. Als er dann aber auch hier in Madras in unserer Nähe auftauchte, kam mir die Sache bereits weniger harmlos vor. Der Portier, den ich vorhin ansprach und fragte, ob er den Burschen vielleicht kenne, gab mir nun eine Auskunft, die uns zwingt, recht

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Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/22&oldid=- (Version vom 30.6.2018)