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dessen Schalter dicht neben dem Eingang angebracht war. In dem großen Raume schaute er sich dann recht argwöhnisch um, wie ich sehr wohl bemerkte.

Doch nirgends war etwas Verdächtiges wahrzunehmen. Die Vorsicht trieb Erich nachher in unserem gemeinsamen Schlafzimmer sogar so weit, daß er unter die leichten Eisenbettstellen schaute und sich auch überzeugte, ob die durchbrochenen Holzläden vor den Fenstern fest schlossen.

„Man kann in diesem verteufelten Lande nicht genug die Augen offenhalten,“ sagte er, indem er sich zu entkleiden begann.

Ähnliche Worte hatte vorhin Dr. Graeber gebraucht. – Mir selbst erschien diese Ängstlichkeit ziemlich überflüssig. Ich war aber inzwischen so müde geworden, daß ich meine Meinung für mich behielt, mit einem kurzen „Gute Nacht“ die Lampe auf meinem Nachttischchen ausdrehte und unter mein Moskitonetz schlüpfte.

Ich schlief sofort ein. Mein vom Alkohol überhitztes Hirn gaukelte mir die wildesten Traumbilder vor. Ich hatte mit dem Radscha Sorahmatra einen furchtbaren Schwertkampf wegen des blauen Diamanten zu bestehen und versuchte seinen gelben Privatsekretär zu erwürgen, der mir bei diesem verzweifelten Ringen den Arm fast zerdrückte. Der Schmerz war so intensiv, daß ich erwachte und ganz verwirrt in die Höhe fuhr …

Vor meinem Bett stand Erich in seinem weißen, leichten Nachtanzug. „Du hast einen festen Schlaf,

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/24&oldid=- (Version vom 30.6.2018)