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„Du siehst ja, hier ist keine Seele,“ sagte Housfield nach einer kleinen Pause. Anscheinend hatte er sich flüchtig umgeschaut, ob sie auch wirklich allein waren. „Außerdem – deine braunen Kollegen dürften kaum genug Hirn in ihren Faulenzerschädeln besitzen, um aus meinen Worten gleich den Schluß zu ziehen, daß ich Mankassa, euren Pflegling, gemeint habe,“ fügte er verächtlich hinzu.

Sie waren unterdessen langsam weitergegangen, schritten jetzt an der Nische, in der ich stand, vorüber und betraten die nächste Halle, ohne auch nur einen einzigen Blick zur Seite zu werfen. Ich hatte mich nicht getäuscht: Es waren Housfield und ein in ein helles Gewand gekleideter Hindu, dessen stark gebogene Hakennase und langer schwarzer Bart es mir leicht machten, sein Profil meinem Gedächtnisse einzuprägen.

Was die beiden weiter noch verhandelten, bis sie durch einen der hinteren Ausgänge den Tempelbau verließen, konnte ich nicht mehr verstehen. Aber ich wußte auch so genug. Ohne langes Besinnen eilte ich der hohen Eingangspforte zu und bog draußen sofort in einen der zahlreichen Seitenwege des Parkes ein, in dessen Hintergrunde der langgestreckte, mit unzähligen Erkern und Türmchen phantastisch ausgeputzte Palast des Fürsten lag. Wohlbehalten kam ich an der von der Leibgarde des Radschas gestellten Torwache vorüber, und suchte van Straaten wieder auf.

Als ich ihm meine soeben gemachten Beobachtungen

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/38&oldid=- (Version vom 30.6.2018)