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und die von mir erlauschen Sätze mitgeteilt hatte, erhob er sich erregt aus seinem Sessel.

„Hier liegt sicher ein ganz gemeines Schurkenstück vor,“ meinte er mit drohend gerunzelter Stirn. „Ich habe gleich nicht recht daran glauben wollen, daß der sonst so überaus gutmütige Elefant ohne besonderen Grund urplötzlich einen derartigen Tobsuchtsanfall bekommen haben sollte. Fraglos haben wir es mit einem wohlüberlegten Plane zu tun, dessen Zweck mir auch schon ziemlich klar ist. – Doch wir wollen uns nicht lange aufhalten. In kürzester Zeit werde ich das Spiel dieser Halunken aufgedeckt haben, so wahr ich van Straaten heiße.“

Keine Viertelstunde später stand der sofort herbeigerufene Oberaufseher des Elefantentempels vor uns. Van Straaten, der gleich vermutete, daß der Genosse des Engländers seiner Kleidung nach zu dem Tempelpersonal gehören müsse, beschrieb ihm den Inder, den ich in Gesellschaft Housfields gesehen hatte, und der Mann wußte auch sofort Bescheid.

„Es ist Sing-Lana, der Oberste der Fütterer, Sahib!“ gab er uns prompt zur Antwort.

„Gut. Nimm jetzt diesen Brief, der an mich adressiert ist, suche Sing-Lana auf und schicke ihn mit dem Schreiben zu mir. Tue, als ob du mir etwas Eiliges zu melden hättest. Von dieser Unterredung hier zu niemand ein Wort! Du kennst mich …“

Als Sing-Lana nach einer halben Stunde völlig ahnungslos erschien und mit einer Verbeugung bis zur Erde hinab van Straaten den Brief überreichte,

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/39&oldid=- (Version vom 30.6.2018)