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hinauseilte, nur um Lundja-Mana, die Enkelin des alten Fakirs, zu sprechen. Und das Unglück hatte es wirklich gewollt, daß er ihr bei den ersten Hütten begegnete.

Als mein armer Freund mir nichts mehr zu gestehen hatte, sann ich, bevor ich ihm antwortete, erst lange darüber nach, wie ihm geholfen werden könnte. Das eine war sicher: hier mußte sofort mit einer Radikalkur eingegriffen werden, wenn man den unheilvollen Einfluß zerstören wollte. Schießlich machte ich ihm den Vorschlag, am kommenden Morgen in aller Frühe mit der Lokomotive des Zuges, der das fertiggestellte Stück der Bahnstrecke zum Herbeischaffen des notwendigen Arbeitsmaterials des öfteren befuhr, nach Baxar hinüberzudampfen und dort einige Tage zu bleiben. Inzwischen würde dann hoffentlich die Fakirtruppe aus unserer Gegend verschwunden sein.

Erich war mit allem einverstanden. –

Der nächste Morgen brachte mir eine herbe Enttäuschung. Erich schien sein Versprechen, nach Baxar fahren zu wollen, völlig vergessen zu haben. Und als ich ihn vorsichtig daran erinnerte, brauchte er allerhand Ausflüchte, die mir bewiesen, daß sein Liebesabenteuer mit Lundja-Mana sicherlich eine Fortsetzung erfahren würde. Auf Grund unserer langjährigen Freundschaft glaubte ich mir jetzt das Recht herausnehmen zu können, ihm ernstliche Vorhaltungen über sein energieloses Benehmen zu machen. Doch zu meinem großen Schmerze erfuhr dieser gutgemeinte Freundesdienst eine Zurückweisung, deren

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/51&oldid=- (Version vom 30.6.2018)