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draußen stehen blieben. Es waren Sarka-Mana der Fakir, und sein Gehilfe Dama-Schenk.

„Sahib, verzeiht die Störung,“ begann der Alte, „wir möchten Euern Sahib Freund sprechen.“

„Er ist ausgeritten,“ entgegnete ich der Wahrheit gemäß und streichelte gleichzeitig beruhigend den wütenden Hasso, der sich schon zum Sprunge niedergeduckt hatte. Fraglos waren die beiden Inder dem klugen Tiere äußerst unsympathisch.

Sarka-Manas Augen glitten inzwischen blitzschnell prüfend über die Einrichtung unseres Häuschens hin.

„Sahib,“ bat er dann in demselben unterwürfigen Tone, „ich möchte Euch allein etwas sagen, Euch allein.“ Und dabei schaute er bezeichnend nach meinem Diener hin, der eben die Teller wegräumte. Nachdem dieser von mir hinausgeschickt war, fuhr der alte Fakir mit leiser, eindringlicher Stimme fort:

„Sahib, Lundja-Mana, meine Enkelin, ist noch immer nicht zu mir zurückgekehrt. Aber in der ersten Vollmondnacht gehört sie wieder uns, nur uns! Mag Sahib Kiselowsky dem Mädchen das bestellen von mir, ihrem Großvater.“

„Und weiter wünscht Ihr nichts?“ fragte ich kurz, um die braunen, unbequemen Gesellen endlich loszuwerden.

„Nichts, Sahib. Nur vergeßt nicht: in der ersten Vollmondnacht gehört Lundja-Mana wieder uns – uns für immer!“

Als ich allein war, grübelte ich über des Alten

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/58&oldid=- (Version vom 30.6.2018)