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rätselhafte Worte nach. Schließlich zog ich meinen Taschenkalender hervor, um nachzusehen, an welchem Tage wir die volle Mondscheibe zu erwarten hatten. Also noch zwei Tage …

Sie vergingen infolge der Abwechslung, die der Besuch des Radscha mit sich brachte, wie im Fluge. Mein Freund aber fand immer noch Zeit, mehrere Stunden der Nacht seinen geheimnisvollen Ausflügen zu opfern, deren Ziel mir auch jetzt noch unbekannt war. Gewiß – ich hatte Erich den Auftrag des alten Fakirs getreulich ausgerichtet, jedoch nicht das geringste damit erreicht. Als einzige Antwort bekam ich von ihm zu hören:

„Mag Sarka-Mana seine Enkelin nur suchen! Im übrigen, Fritz, überlasse mich nur meinem Schicksal. Mir ist nicht mehr zu helfen.“

Um mich zu zerstreuen, unternahm ich am folgenden Spätnachmittag wieder einen Pirschgang nach dem Flusse hin. – Hasso ließ ich daheim, weil er mir letztens einen Hirsch durch seinen Übereifer verscheucht hatte. Wie ich nun gerade an einer offenen, sandigen Stelle des Ufers entlangschlich und nach Raubtierfährten suchte, bemerkte ich plötzlich frische Spuren von menschlichen Füßen, denen ich dann, einer dunklen Vorahnung nachgebend, mit aller Vorsicht folgte. So gelangte ich bald an den Rand einer Lichtung, auf der drei vereinzelte Palmenbäume standen. Unter[1] dem mittelsten saßen auf dem Grasboden vier Leute, die ihren lebhaften Armbewegungen nach in einer sehr eifrigen Unterhaltung begriffen schienen. Da ich die Gesichtszüge


  1. Vorlage: Unterr
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Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/59&oldid=- (Version vom 30.6.2018)