Seite:Das Auge des Brahma.pdf/60

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in dem Dämmerlicht des hereinbrechenden Abends nicht unterscheiden konnte, stellte ich mein Jagdglas ein und erkannte zu meinem nicht geringen Schrecken die beiden Fakire und Sing-Lana, den entflohenen Fütterer des heiligen Elefanten. Den vierten, ganz europäisch gekleideten Eingeborenen hatte ich in der Gegend noch nie bemerkt. Anscheinend wurde er aber mit Hochachtungen behandelt.

Ich war mir nicht gleich klar darüber, was ich tun sollte. Sing-Lana hätte ich zu gern eingefangen und dem Radscha ausgeliefert. Während ich noch unschlüssig hinter dichtem Buschwerk verborgen dastand, erhoben sich die vier und trennten sich. Sing-Lana schritt allein dem Flusse zu, während die anderen drei in der Richtung nach unserem Lagerplatz verschwanden. Sofort beschloß ich, die gute Gelegenheit zu benutzen und den Hindu unschädlich zu machen.

Es gelang mir auch wirklich, den Spitzbuben völlig zu überraschen. Mit vorgehaltenem Gewehr zwang ich ihn stehenzubleiben. Da ich wußte, daß er das Englische radebrechte, machte ich ihm klar, daß er jetzt ganz gehorsam vor mir her nach dem Lager gehen müsse und daß ich jeden Fluchtversuch durch eine Kugel verhindern würde. – Wortlos, scheinbar ganz verzweifelt, tat er, was ich wünschte. Ich ließ mich durch seine vorgespiegelte Ergebung in sein Schicksal nur zu leicht täuschen und trug die Büchse lose unterm Arm, während ich hinter ihm dreinschritt. Plötzlich machte er mitten in einem dichten Dorngebüsch einen Satz nach rückwärts, warf

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/60&oldid=- (Version vom 30.6.2018)