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der zu den berühmtesten Mitgliedern der Fakirsekte gehört, der großen Menge nur jene alltäglichen Gauklerstückchen, wie Sie und Ihr Freund sie wohl schon in Ihrem Vaterlande gesehen haben werden.“

„Wir sind Hoheit für die Entladung zu größtem Danke verpflichtet,“ erwiderte Erich mit höflicher Verbeugung. „Ganz besonders deswegen, weil ich noch nie – auch hier in Indien nicht – einen Fakir gefunden habe, dessen Leistungen nicht ein mittelmäßiger, europäischer Taschenspieler übertroffen hätte. Jedenfalls vermochte ich bisher nicht zu begreifen, wie selbst aufgeklärte Männer der Wissenschaft daran glauben können, daß die Fakire über übernatürliche Fähigkeiten verfügen.“

Des Radschas Gesicht war plötzlich merkwürdig ernst geworden.

„Sie werden anders denken lernen, noch heute, seien Sie überzeugt! Mein Leibarzt Dr. Schusterius gehörte auch zu den Zweiflern. Vielleicht sprechen Sie einmal mit ihm über das Thema, wenn Sie Sarka-Mana angestaunt haben – denn das werden Sie sicher tun.“

Dann winkte der Fürst dem alten Fakir, der bisher anscheinend völlig teilnahmslos dagestanden hatte, mit der Hand zu.

Dieser begann sein Programm sofort mit einem Experiment, das meine Zweifelsucht sehr stark ins Wanken brachte.

Er entnahm dem Weidenkorbe einen langen, buntfarbigen Seidenschleier, schwenkte ihn einige

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/64&oldid=- (Version vom 30.6.2018)