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Sahib, der ihm seine Enkelin entführt hatte, einzuschüchtern. Schade nur, daß wir nicht wissen, wo Ihr Freund Lundja-Mana verborgen hält. Sonst hätte ich doch geraten, das Mädchen schleunigst herbeizuholen, um allen weiteren unangenehmen Folgen vorzubeugen.“

Nachdem unser Patient die Arznei willig genommen hatte, verabschiedete sich Dr. Schusterius.

Ich war mit Erich allein, der regungslos auf seinem Lager ruhte. Der Mond, der senkrecht über unserem Häuschen ruhte, schien durch die offene, nur mit einem feinen Gazenetz überspannte Dachluke in das Zimmer und zeichnete auf den Fußboden ein helles Viereck. Leise surrten die Ventilatoren, und ein erfrischender Luftzug durchwehte ununterbrochen den kleinen Raum. Hasso, der Wolfsspitz, lag zu meinen Füßen, den Kopf nach seinem Herrn hin gerichtet, und schlief. Im Traume winselte der Hund bisweilen leise auf, als ob ihn irgend etwas ängstigte. Ich hatte mir ein Buch vorgenommen und las. Denn schlafen konnte ich nach dem Tage mit all seinen Aufregungen doch nicht.

Die Weckeruhr schlug dreiviertelzwölf. Mit einem Male bewegte der Kranke sich. Als ich hinsah, hatte er den Kopf in die Hand gestützt und starrte nach oben, wo der Mond durch das Gazenetz der Dachluke wie ein gelblicher, verschwommener Kreis sichtbar war.

„Kann ich dir irgend etwas reichen, Erich?“ fragte ich fürsorglich.

Er antwortete nicht, trotzdem er die Augen

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/73&oldid=- (Version vom 30.6.2018)