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Noch stand ich wie gelähmt da, unfähig, das Schreckliche zu fassen, als mein Freund keuchend und kaum verständlich hervorstieß:

„Verzeih mir – war schlecht zu dir – rette – Lundja-Mana – Insel im Fluß, wo – Arbeitsmaterial – –“

Dann stöhnte er noch einmal tief auf, seine Arme zuckten wie im Krampf, und alles war vorüber. –

Eine Viertelstunde später kam Dr. Schusterius, den ich durch meinen Diener hatte rufen lassen, notdürftig bekleidet, ganz atemlos angerannt. Er konnte nur noch den bereits eingetretenen Tod feststellen. Nachdem ich ihm erzählt, was seit seinem Fortgange geschehen war, wies er mit der Hand nach oben, wo in dem straff gespannten Gazenetz der Dachluke ein zackiger Riß klaffte.

„Dort ist der Pfeil hindurchgefahren,“ sagte er leise, damit die draußen die Tür umdrängende Menge der Diener und Arbeiter ihn nicht verstehen konnten.

„Woher das Geschoß aber gekommen ist, die Frage wird Ihnen niemand beantworten können, niemand!“ – – – – –

Am nächsten Vormittag machte ich mich in Begleitung des Doktors nach der kleinen Insel auf, die mitten in dem nur zwei Meilen entfernten Flusse lag und auf der wir in einer Wellblechbude das Material für den Brückenbau vorläufig untergebracht hatten, weil das Inselchen von den Eingeborenen wegen der im Flusse zahlreich vorkommenden Krokodile

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/75&oldid=- (Version vom 30.6.2018)