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Morgen bereitgemacht. Diese gelang vollständig. „Die Nase“ war verschwunden. Nun ging es rüstig vorwärts. Zwei Wochen später hatten wir in dem Para-Dschala schon eine recht erhebliche Ausbuchtung freigelegt und auch bereits gegen zweihundert Meter Geleis eingefügt. Es galt jetzt nur noch die letzten siebzig Meter zu bewältigen. Diese gedachte ich nach Rücksprache mit meinem neuen Kollegen, der als Ersatz für meinen Freund aus Deutschland herübergekommen war, auf einmal zu beseitigen. Hatten wir doch mit der Zeit soviel Neues hinsichtlich der Anlage der Sprengschüsse hinzugelernt, daß uns die Aufgabe gar nicht so riesengroß vorkam, wie sie dem Laien scheinen mag. Es handelte sich nach unseren Berechnungen um ungefähr 1500 Kubikmeter Gestein, die zu „bewegen“ waren, wie der Fachmann sagt. Nicht weniger als achtzig Sprenglöcher, die meisten bis zu drei bis vier Meter Tiefe, wurden in den heiligen Berg getrieben und mit Dynamit und Pulver gefüllt. Hierauf legte ich selbst mit Hilfe meines Kollegen die Zündschnüre und Pulverbahnen. Dies konnten wir wegen der großen Verantwortung unseren Leuten nicht überlassen. Aber ein Regenguß, der am Abend dieses Tages einsetzte und einige Stunden andauerte, machte unsere Mühe zuschanden. Die Zündschnüre waren durchweicht und die Pulverbahnen, die das gleichzeitige Explodieren aller Ladungen herbeiführen sollten, weggewaschen.

Dann brach der Unglückstag an. Die Nacht war kühl und sternenklar gewesen und ohne jede Störung verlaufen. Der Morgen brachte warmen

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/83&oldid=- (Version vom 30.6.2018)