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zu überreden, war ebenfalls mit Sicherheit anzunehmen. Hatte er doch – freilich ein Leichtsinn, der ihm schlecht bekommen sollte – den Erfolg dieses Massenmordes aus der Nähe mit ansehen wollen und ohne Zweifel nur aus diesem Grunde jenen Standort oberhalb der Sprengstelle gewählt, wo ihn dann das Verderben in Gestalt eines umherfliegenden Felsbrockens erreichte.

Dr. Schusterius und mit ihm die ganze übrige kultivierte Welt machten für dieses furchtbare Explosionsunglück lediglich die fanatischen, von ihren Priestern verhetzten Mallak verantwortlich. Ich ließ den deutschen Landsmann bei diesem Glauben, selbst als ich hörte, daß die englische Kolonialregierung, um dem frechen Bergvolk endlich einmal Respekt beizubringen, nicht weniger als fünfzig in einem blutigen Gebirgskriege gefangengenommene Mallak hatte standrechtlich erschießen lassen. Verdient hatten die braunen Burschen diesen Denkzettel ja mehr als reichlich.




8. Kapitel.

In den Tagen, als ich geduldig auf meine völlige Genesung im Radschaschlosse von Brolawana wartete, hatte ich reichlich Muße, mir das, was nun geschehen sollte, zu überlegen. Meine beiden gefährlichsten Widersacher, Sing-Lana und der Privatsekretär, waren nicht mehr. Meine Tätigkeit sofort wieder aufzunehmen, daran konnte ich nicht denken.

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/87&oldid=- (Version vom 30.6.2018)