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Das Ausland. 1,2.1828

welcher auf eine Summe von 120,180,000 Dollar jährlich anzuschlagen wäre.

Bei diesem Maximum von Verkehr auf dem Canal, wobei im Ganzen, während der 8 Schiffahrtsmonate 28,800 Boote passiren, könnte der jährliche Ertrag an Zöllen auf die nachstehende Art angeschlagen werden.

Von 14,400 rückwärts gehenden Schiffen kann etwa nur 1/10, also eine Zahl von 1440 mit Rückladung angenommen werden; die übrigen 12,960 sind leer. 15840 geladene Schiffe zu 60 Tonn. führen 950,400 Tonnen, und erlegen an Canalzoll für die Tonne und die Meile 1½ Cent (der Dollar zu 100 Cent); dieß gibt für 342 Meilen 4,375,552 Doll. 12,960 leere im Tonnengehalt von 60 geben 777,600 Tonnen, und zollen 1/10 Cent auf die Tonne und auf die Meile 265,939 Dollar.

Für den Verkehr auf der östlichen Section zwischen Cumberland und Georgetown auf die mittlere Länge von 90 Meilen sind zu berechnen:

An Producten erster Classe nebst Steinen und Holz etc. 120,000
an Kohlen allein 150,000
1/10 jener 270,000 T. als Retourhandel 027,000
 zusammen 297,000 Tonnen.

oder in runder Zahl 300,000 Tonn. à 1½ Cent 450,000 Doll.

Von den Schiffen, welche jene 270,000 Tonnen auf der östlichen Section herausgeführt haben, bekommt nur etwa 1/10 eine Rückladung von 27,000 Tonnen, die übrigen 9/10 fahren die 90 Meilen leer zurück. Der Tonnengehalt derselben ist daher 243,000 Tonn., und der Zoll 1/10 Cent für die Tonne auf die Meile also 21870 Doll.

Sollte daher der Canal durch die erhöhte Bevölkerung und Production jemals sein sogenanntes Maximum von Frequenz erreichen, so würden die jährlichen Canal-Zölle die Summe von 5,568,361 Dollars betragen, und innerhalb 4 Jahren mehr ausmachen, als der ganze Kostenaufwand für den Canal.

Die Berechnungen über die Vortheile des Canals, wofern sich der Verkehr auf demselben auf das Maximum von 28,800 Schiffen jährlich erhöhen sollte, sind einstweilen als imaginär anzusehen.

Um den jährlichen Ertrag an Zöllen für die muthmaßliche Frequenz zu bestimmen, wäre die Berechnung auf folgende Weise zu führen:

Die Ausfuhr aus den westlichen Staaten und Ländereien auf dem Mississippi nach New-Orleans und in den mexicanischen Meerbusen, desgleichen auf dem Potomac und auf den Landwegen nach dem atlantischen Meere, werden nach einer Mittelzahl zu 350,000 Tonnen angeschlagen.

Wird nun angenommen, daß nur 1/3 davon den Weg auf dem Canal nehmen werde, so sind es 116,666 Tonn., und in 6 Jahren 699,996 Tonnen. Die progressive Vermehrung der Producte erster Classe, welche als eine Wirkung des Canals angesehen wird, wurde oben auf 23,977,170 Doll. innerhalb der ersten 6 Jahre nach der Eröffnung des Canals berechnet. Den Werth einer Tonne zu 60 Dollars angenommen, macht einen Zuwachs an Transporten von 399,619 T.

Steinkohlen jährlich 150,000 Tonnen, also in 6 Jahren 0900,000 –
Kalksteine, Bau- und Schnitthölzer in 6 Jahren 0024,000 –
 Zusammen 2,023,615 –
Hiezu der Retourhandel, wenigstens zu 1/10 der Ausfuhr 0202,361 –
(Auf dem Erie-Canal wird 1/5 gerechnet,)
Die Transporte hin und her betragen demnach in den 6 Jahren zusammen
2,225,976 T.

Da nicht alle Schiffe die ganze Länge des Canals von 342 Meilen zurücklegen, so wird hier eine verglichene Länge von 200 Meilen angenommen, auf welcher die erforderliche 37,100 Ladungen, je zu 60 Tonnen, verführt werden.

Bei den geladenen Schiffen beträgt der Canalzoll 1½ Cent von der Tonne auf eine Meile, also

von 2,225,976 Tonnen auf 200 Meilen 6,677,928 Doll.
Auf 2,023,615 Tonnen Ausfuhr sind nur 202,361 Tonnen Rückfuhr, mithin auf 1,821,254 Tonnen Ausf. keine Retour-Ladung angenommen, und für so viele Tonnen sind die Schiffe leer zurückgegangen, und haben zu erlegen 1/10 Zent von der Tonne je auf die Meile, und auf 200 Meilen 0,364,250 Doll.
     Zusammen in 6 Jahren 7,042,178 –
 und jährlich 1,173,696 Doll.
  oder 2,934,240 Guld.

Die Canalzölle betragen daher etwas mehr als 5 Prozente der Bau-Summe; davon müssen aber jährlich 1½ Prozent für die Ausbesserung und Oberaufsicht abgezogen werden.

Selbst wenn der Canal an Zöllen nicht mehr eintragen sollte, als jene beiden Gegenstände erfodern, so sind doch die durch denselben entstehenden großen Vortheile für den Staat und die Bewohner der damit in Verbindung stehenden Länder so beträchtlich, daß sie die Erbauungskosten bei weitem übersteigen.

Der durch den Canal erzeugte Retourhandel mit ausländischen Waaren, welcher oben für die erste 6jährige Periode nach der Eröffnung des Canals auf 15,984,780 Dollars angeschlagen wurde, verschafft gleichfalls der Staats-Casse eine Zolleinnahme von 25 Prozenten, in dem Betrage von 3,996,195 Dollars.

Zu den National-Vortheilen, welche aus dem Canal entspringen, wird auch eine Anzahl von 2000 Matrosen gezählt, welche auf demselben Beschäftigung finden sollen.

(Schluß folgt.)
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: Das Ausland. 1,2.1828. Cotta, München 1828, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Ausland_(1828)_083.jpg&oldid=- (Version vom 2.4.2020)