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Das Ausland. 1,2.1828

bauen; jeder Ort befestigt sich ohne Frage. Der Türke will keiner Brandschatzung, keiner Plünderung unterliegen; er will in offenen Orten keine Hülfsquellen seinem Gegner überlassen und will auch nicht, daß die Seinigen sich mit dem Feinde vermischen. Er umgiebt daher seinen Platz mindestens mit einem Graben und einer Pallisadenreihe. Hierunter sind aber nicht Pfähle von bekanntem Maß zu verstehen; der Türke nimmt Eichbäume vom stärksten Durchmesser dazu. Das schwerste Geschütz vermag nichts dagegen, die vierundzwanzigpfündigen Kugeln bleiben in diesem Gebälke stecken. Dieß ist der Ursprung der unzähligen Palanken; denn ein fortschreitendes verbessertes System der Befestigung kennen die Türken nicht. Plätze, die einst in den Händen gebildeter Nationen sich befanden, tragen zwar heute noch die Spuren ihrer Erbauer; sonst sind sie im einfachsten Umriß, bloß durch Wall und Graben geschützt. Während man allenthalben nach theoretischen Ansichten feste Plätze unbezwingbar zu machen suchte, und dafür Millionen verschwendet, gab die Pforte allein für solchen Zweck keinen Piaster aus. Sie hatte Recht. Ihre Besatzungen bedurften dessen nicht.

(Fortsetzung folgt.)

Die periodische Literatur Dänemarks.

(Aus der Zuschrift eines dänischen Literators, mitgetheilt von Herrn Rektor Gräter in Ulm.)


(Fortsetzung.)
II. Wissenschaftliche Journale.

20) „Nyt theologisk Bibliothek.“ (Neue theol. B.) Herausgegeben von Dr. und Professor Jens Möller in 8. Diese Bibliothek nahm ihren Anfang im Jahr 1811. Sie enthält außer eigenen gelehrten Forschungen auch Auszüge aus berühmten ausländischen, vorzüglich deutschen theologischen Aufsätzen, und ist bereits auf 32 Bände angewachsen, indem nämlich von der ersten Reihefolge 20, und von der zweiten bis jetzt 12 Bände herausgekommen sind.

21) „Theologisk Maanedskrift,“ herausgegeben von Dr. Rudelbach. Diese Monatsschrift nahm ihren Anfang im Jahr 1825 in Verbindung mit dem berühmten Geistlichen, Dichter und Historiker N. F. S. Grundtvig, und gewann sogleich allgemeinen Beifall und großes Ansehen, welches der gegenwärtige Alleinherausgeber, den man allgemein für einen deer tiefsinnigsten, gründlichsten und zugleich rechtgläubigsten aller dänischen Theologen hält, fortwährend behauptet und vermehrt. Von dieser Zeitschrift sind nun 11 Bände herausgekommen.

22) „Repertorium for andelige Sager“ (Repertorium für geistliche Gegenstände). Eine christliche Monatsschrift von Pastor Jörgen Thisted fängt mit dem gegenwärtigen Jahre 1828 an. Dieser geistreiche Schriftsteller machte als Prediger in der Hauptstadt eine Zeit lang ungemeines Aufsehen. (Er ist nunmehr Pfarrer auf dem Lande). Diese angefangene Schrift wird gewiß, wie seine vormaligen Andachtsstunden, ein sehr ausgebreitetes Publikum erhalten.

23) „Dansk Religions-Blad,“ in 8; herausgegeben von Pastor B. F. Lyngbye in Lyngbnr; begann mit 1825, und erscheint wöchentlich. Der Herausgeber, der große Verdienste um das Missionswesen hat, und selbst Stifter der dänischen Missionsgesellschaft ist, theilt hier manche sehr interessante Missionsnachrichten mit.

24) „Ny Egeria“ oder Bibliothek für Freunde der Erziehung und Aufklärung; herausgegeben von dem Schrift-Committee der pädagogischen Gesellschaft, der Herren Michelsen, Visby und Börresen, in 8; begann mit 1827.

25) „Juridisk Tidskrift,“ in 8; herausgegeben von Etatsrath A. S. Oersted, fing mit dem Jahr 1820 an; davon sind 14 Bände herausgekommen. Dieser, Dänemarks erster Jurist, hatte zuvor schon ein juridisches Archiv in 30 Bänden, und ein neues juridisches Archiv, ebenfalls in 30 Bänden, von 1804 bis 1818 herausgegeben. Die, sowie gegenwärtige Fortsetzung dieses gelehrten und fleißigen Schriftstellers gründliche und tiefgedachte Abhandlungen, enthalten Mancherlei über streitige, juridische Puncte, die einen sehr ausgebreiteten practischen Nutzen gewähren.

26) „Collegialtidende for Danmark,“ in 8; redigirt von P. J. Monrad und A. S. Oersted, einmal die Woche; fing an 1798. Dieses Blatt, welches, besonders für alle Juristen, höchst wichtig ist, macht alle königlichen Verordnungen und Anordnungen, Placate, Beförderungen und Entlassungen, Aemtererledigungen und merkwürdige Justizsachen bekannt.

27) „Bibliothek for Läger.“ (Bibl. für Aerzte) Herausgegeben von der Direction der Classenschen Literatur-Gesellschaft, der Herren Saxtroph, Klingberg, Bang, und C. Viborg, fing an 1809 – 4 Bände, dann von 1814 „Nyt Bibliothek,“ ebenfalls 4 Bände. Seit 1821 kommt unter gedachtem Titel jedes Jahr 1 Band heraus. Diese Zeitschrift ist von anerkanntem Werth.

28) „Hygäa,“ eine arzneiwissenschaftliche Zeitschrift, erscheint in 8, vierteljahrweise, herausgegeben von Dr. Otto, der schon zuvor unter demselben Titel eine Monatsschrift herausgab, die mit 1826 geschlossen wurde, worauf gegenwärtige Quartalsschrift anfing, die blos für Aerzte bestimmt ist. Sie enthält Original-Abhandlungen für Medizin und Chirurgie, kritische Anzeigen dänischer, so wie auch practisch-nützlicher, ausländischer Schriften, Auszüge und Uebersetzungen von merkwürdigen ausländischen Abhandlungen und Krankheitsfällen, nebst Miscellen und Neuigkeiten.

29) „Tidskrift for Phrenologien,“ herausgegeben von Dr. C. Otto in 8, sie begann mit 1827. Der Verfasser, welcher einer der eifrigsten Phrenologen in Dänemark ist, auch ein interessantes Werk hierüber: „Phrenologien, anvendt paa Forbrydere og Forbrydelser, en Räkke af physiologiskse Forsög“ (die Phrenologie, angewendet auf Verbrechen und Verbrecher, eine Reihe physiologischer Versuche) herausgegeben hat, beabsichtet mit diesem Journal die Erweckung und Regehaltung des Interesses für die Wissenschaften.

30) „Tidskrift for Naturvidenskaberne,“ herausgegeben von Oersted, Hornemann und Reinhardt in 8, begonnen 1822; ein Band jedes Jahr. Eine Zeitschrift von anerkanntem Werth, wofür die Namen der berühmten Herausgeber bürgen.

31) „Dansk polytechnisk Tidskrift“ vorzüglich mit Hinsicht auf den dänischen Manufakturisten, Fabrikanten und Künstler, gesammelt und heraus gegeben von Etatsrath F. Thaarup, angefangen 1825 in 8; bis jetzt sind 2 Hefte herausgekommen.

32) „Statsökonomisk Archiv,“ herausgegeben von Dr. Nathan David, angefangen 1826 in 8. Hievon sind 2 Bände heraus, welche gute originale Abhandlungen über verschiedene wichtige, staatsökonomische Gegenstände, auch Anzeigen von fremden wichtigen Werken enthalten.

33) „Magazin for Kunstnere og Haandvärkere,“ herausgegeben von Professor Ursin, in 8, angefangen 1827; einmal die Woche, öfters mit lithographirtenPlatten, hat bereits große Ausbreitung erhalten, und wird sicher keinen geringen Nutzen stiften.

(Fortsetzung folgt)
Empfohlene Zitierweise:
: Das Ausland. 1,2.1828. Cotta, München 1828, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Ausland_(1828)_414.jpg&oldid=- (Version vom 21.1.2023)