Seite:Das Bergwerk der Abgeschiedenen.pdf/119

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
13. Kapitel.
Kosima Gardener erzählt.

Der neue Tag erwachte, und mit ihm die Vögel in dem dichten Urwald, mit ihm die Robben, die auf den Steinen der Bucht friedlich geschlummert hatten unter dem Schutze ihrer Wachtgenossen …

Über den fahlen Himmel flogen die ersten Sonnenstrahlen, dieser Himmel verhieß einen klaren Tag, und über Kosimas gefärbte Züge zogen sich in krassem Gegensatz hierzu dunkle Schatten.

„Ja – – leider!“

Chang Pi hüstelte, und Mr. Black, der dies stets als Aufmunterung ansah, wollte mit einer Schimpfkanonade antworten.

„Maul halten!“, zischte Pi.

Black flatterte auf Kosimas Schulter und zeigte dem alten Bratapfel gereizt den aufgerissenen Rachen.

Die Stimmung fiel vom Tragischen ins Tragisch-Komische – zum Glück.

Um zu verhüten, daß Pi allzu grobschlächtig vorginge, erklärte ich behutsam:

„Kosima, es ist an der Zeit, zwischen uns dreien alle Unklarheiten zu beseitigen. Ernest Gardener dürfte …“ – mir wurde der Nachsatz doch schwer – „Ihr Onkel sein, liebe Kosima.“

Ihr Gesichtchen preßte sich an meine Brust.

„Ja …“, hauchte sie bitter … „Mein und Leslies Onkel … Ich heiße Kosima Gardener.“

Ich wartete und blickte Pi mahnend an.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/119&oldid=- (Version vom 30.6.2018)