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weiter auf, – Menschen fliehen weiter in die Tiefe zurück, denen die Rettung bereits so nahe.

Neben mir schreit Kosima gellend auf …

„Leslie – – Leslie!!“

Aber das gierige Gurgeln des Meeres, das in seinem Schoße keine Menschen duldet, das alle Hohlräume habgierig ausfüllt und nur bei den großen Seebeben, wenn es auf seinem geborstenen Boden auf feuerflüssige Glutmassen der ewigen Feuer trifft, in ohnmächtiger Wut sich in Dampf auflöst und gewaltige Explosionen hervorruft, – dieses Meer übertönt mit seiner infernalischen Stimme den wehen Schmerzensschrei einer enttäuschten, um jede Hoffnung betrogene Schwester, und der blonde Kopf Leslie Gardeners verschwindet in einem Wasserfall einbrechender Wogenmassen.

Einen Augenblick habe ich wie gelähmt dagestanden.

Kaum erst die Hälfte der Inder ist gerettet, gerade die Frauen und Halbwüchsigen und Kinder sind wieder entsetzt hinabgescheucht in ihre düstere unterirdische Welt, in dies Reich Indra, in dem Nena Sahib, Freiheitsheld seines Volkes, sein Leben aushauchte.

Einen Augenblick stockt mir das Blut in den Adern …

Ich stehe auf dem von Meerespflanzen dicht bedeckten Zementrande des zerstörten Metalldecks, der Bug des Bootes ist dicht neben mir, und in dem Boote kauern mit wilden Gesichtern die Erdfahlen, keines Wortes mächtig, gelähmt von der Tücke des Schicksals …

Ich bücke mich …

„Pi, mit zupacken!!“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/153&oldid=- (Version vom 30.6.2018)