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Englands die einzelnen Bekenntnisse gegeneinander gehetzt und mit Bestechungsgeldern nicht gekargt?!

… Menschen hatten hier in der Tiefe der Erde wie Sklaven freiwillig geschuftet, – – und der Erfolg?!

… Ein paar Schufte waren dadurch reich geworden.

Wie viele, das ahnte wohl selbst Ariane nicht, die mit zu diesen von einer großen Wahnidee Besessenen gehört hatte.

Still stand ich vor diesen stummen Zeugen jahrelanger Arbeit.

Stumm strich ich mir wie geistesabwesend über die schweißfeuchte Stirn, hinter der so eigene Gedanken immer wieder auflebten.

War nicht im Grunde dieses Bergwerk der Abgeschiedenen nichts anderes als ein trostloses Teilbild der Geschicke der Völker?! Ringt nicht überall die breite Masse nach Freiheit, opfert sie nicht diesem Freiheitsideal, mag es auch falsch sein, bereitwilligst das bißchen Gut und den höchsten Besitz, das Leben?! Und – was erringen diese Kämpfer letzten Endes? Daß die überragende Intelligenz einzelner ein Machtsystem gegen das andere austauscht und – – reich dabei wird! Und das „Volk“ selbst? Was erhält es als Gabe?! Einen neuen, mit neuen Flittern besetzten Popanz!

– – Ariane drängt sich näher, flüstert scheu – so, als ob sie meine Gedanken erraten hätte:

„Hoffen Sie?!“

„Nein!“, sagte ich hart. „So lange es der Menschheit nicht gelingt, diesen heuchlerischen Wertmesser aller Dinge, das Gold, zu zerstören und nicht ein ganz Großer kommt, der einen anderen

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/157&oldid=- (Version vom 30.6.2018)