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bitten, er sollte versuchen, mit Pi sich besser zu stellen, auch Pi sei ein anständiger Kerl und seit Jahren der Vertraute seines Herrn.

Kosimo tat das mit einem unmerklichen Achselzucken ab und widmete sich der Abwäsche des Geschirrs, pfiff seine Schlager, spielte mit Black, und es blieb alles beim alten, da auch Pi in manchen Dingen ein Eisenkopf war.

„Hätten Sie mich den Bengel nur gleich gründlich verwichsen lassen, dann …“

„… Dann hätten Sie von ihm Wichse bezogen, lieber Chang Pi“, korrigierte ich seine irrige Ansicht über das Kräfteverhältnis der Parteien. „Kosimo hat eiserne Muskeln, Pi, – vorhin sah ich, wie er das Wasserfaß oben von der Zisterne herabtrug, – das hätten Sie nicht geschafft.“

Worauf Pi mir den Rücken zukehrte und zum Strande hinabstieg.

Da war halt nix zu machen … Mochten die beiden sehen, wie sie miteinander fertig würden.

Etwas verärgert erklomm ich die Spitze der winzigen Insel und setzte mich mit dem Rücken nach der Sonne hin, blickte gen Osten über den leeren, blaugrünen Golf, auf dem auch nicht eine einzige Rauchfahne oder ein einziges Segel sichtbar war, und betrachtete den Zettel der Ariane 3, Begum von Indra.

Wir hatten bei der Mahlzeit über diese Unterschrift eifrig disputiert, ich hatte Pis und Kosimos Bildungslücke betreffs des Ausdrucks Begum leicht ausfüllen können: Begum war die Bezeichnung für „Fürstin“, war ein indisches Wort, und Ariane 3, Ariane die Dritte, Fürstin von Indra, war sicherlich kein Scherz der blonden, stolzen Frau.

Indra?! Ein Fürstentum Indra gab es nirgends.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/35&oldid=- (Version vom 30.6.2018)