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6. Kapitel.
Flucht im Nebel.

Das Ausflicken des hohlen, eisernen Mastes hielt uns stundenlang auf, das Beseitigen der anderen Schäden währte bis zum Nachmittag. Ein verbitterter Trotz beflügelte unsere rührigen Hände, wir redeten nicht viel, wir hofften nur auf die Windstille, wir schauten so häufig über den leeren Ozean mit seinen weißen Wogenkämmen, als ob wir ihn anflehten, ein Einsehen zu haben und die frische Brise zu bannen.

Sie schlief ein.

Als die Sonne sank, wehte nur noch ein schwacher Luftzug gen Westen, und auch der war kaum mehr spürbar, nur der Qualm aus Pis[1] Pfeife zog träge zerflatternd mit gen Westen.

Die Dunkelheit war da.

Andere Arbeit begann.

Die Hütte, einst aus Schiffstrümmern mühselig gezimmert, wurde abgerissen, um den Scheiterhaufen des Vorratsholzes zu erhöhen. Obenauf und in die Mitte kamen nasse Bretter, absichtlich stundenlang am Strande durchweicht, dazu ganze Arme von feuchtem Seetang, Algen, faulendem Seegras …

Einsam stand nur noch der Eckpfeiler der einstigen Hütte, der halb zertrümmerte eiserne Geldschrank jenes gescheiterten Schiffes, das mich einst hier auf die Robinsonklippe getragen hatte, – unser Kugelfang von damals, als eine Bande mexikanischer

  1. Vorlage: Pi’s, siehe Seite 25.
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/57&oldid=- (Version vom 30.6.2018)