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„Bleib!!“ befahl er …

Schritt die Mole entlang …

Abermals begann da von Südost her pechschwarzes Gewölk heraufzuziehen[1]

In wenigen Minuten schüttete die finstere Wolkenwand ihre warmen Wassermengen wie mit Eimern aus …

Nichts mehr war zu sehen …

Ich wartete …

Triefte …

Die Tiere trieften …

Die Erde schien zu dampfen …

Drückende Schwüle … Und noch dazu ein merkwürdig fader Geruch in der Luft, der nur von der Nähe des Natronsees herrühren konnte …

Und Totenstille ringsum …

Ich dachte an die Choleraleichen dort drüben in den Baracken … An den verpesteten[2] Brunnen – fraglos ein Werk der Rani Arowa, die den Militärposten hatte beseitigen wollen …

Ich dachte an die drei Gefährten, die wir im Afghanendorfe hatten zurücklassen müssen … Dachte an Amalgi, den großen Erfinder, der mit seinem uns noch unbekannten Apparat Herr über Tod und Leben war …

Die beiden Ratschputen hatte er blitzschnell sterben lassen.

Wie – – wodurch?!

Weshalb hatte er von seiner unheimlichen Waffe nicht auch im Afghanendorfe Gebrauch gemacht?!

Da – – Harst kehrte zurück …

Triefend …

Sagt: „Selbst die vier Leute der kleinen Benzinjacht sind tot … Ich habe die Leichen über Bord geworfen … Im übrigen ist dort genug Benzin vorhanden … Wir werden unsere Tiere in eine der Baracken bringen und dann nach der Insel fahren, denn … wir dürften dort ebenso nötig sein wie im Afghanentale – vielleicht noch nötiger.“

„Inwiefern?“ – Meine Frage war berechtigt …


  1. Vorlage: heraufziehen
  2. Vorlage: verpesteteten
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/42&oldid=- (Version vom 30.6.2018)