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allen nicht. Ich kannte Höhlen in allen Teilen der Welt, hatte auf Madagaskar die berüchtigten Gasgrotten von Kaukier besucht. Joachim kannte die Karsthöhlen, Allan die Newada-Grotten und Coy – nun, Coy war hier ja zu Hause!

Drei Stunden Marsch ohne jeden Zwischenfall. Einmal kurze Rast, Frühstück. Und am Ende dieser drei Stunden immer stärker der Gestank faulender Tangmassen und übler Verwesungsdunst. Wie richtig doch Coys Nase diese Düfte vorausgesagt hatte!

Dann Tagesschimmer … Eine breite zackige Öffnung … Im Sonnenschein flimmerndes Wasser … Vögel, Möwen, stolze Albatrosse … Und Robben … Robben an den Gestaden der Bucht – in Scharen …

Bild des Friedens …

Desto ekler der Gestank der faulenden, braunen Pflanzenberge und des toten Wales, auf dem Hunderte von Möwen saßen und fraßen. –

Wir hielten uns zunächst vorsichtig im Dunkel des Höhlenganges, der lediglich durch die Tanghügel vom Wasser getrennt war.

„Ausgeschlossen, daß dies die Bucht der Turidos ist!“ meinte Achim ärgerlich. „Mein lieber Coy, dein Freund Chubur hat dir miserabel Bescheid gesagt … Würden hier wohl die Robben so ruhig sich sonnen und ihre Liebesspiele treiben, wenn hier Menschen dauernd hausen?!“

Coy hob den Arm.

Vor uns, sechshundert Meter entfernt, lagen die Vorgebirge, die den breiten Buchtausgang umsäumten. Klippenreihen nach dem offenen Meere hin, das in nimmermüder gewaltiger Brandung

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/121&oldid=- (Version vom 30.6.2018)