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dem Menschen? Ich möchte dieser Frage nicht nähertreten.

Und hier hatten menschliche Bestien zwei Wehrlose hinabgestaucht in verfaulte Eingeweide, hatten nur die Köpfe freigelassen, – auch aus teuflischer Berechnung: damit die Vögel die Mordarbeit aufs fürchterlichste vollenden.

Und – sie waren an der Arbeit gewesen, die weißen und grünschwarzen geflügelten Scharen. Chubur linkes Auge fehlte, – nein, hing heraus … Chuburs Ohren waren blutige fettige Fetzen … von Chico ganz zu schweigen, dessen Schädel wie skalpiert aussah: Schnabelhiebe!!

Coy war jetzt unterhalb des Kopfes Chuburs. Ich rutschte neben ihn. Da wir damit rechnen mußten, beobachtet zu werden, konnten wir uns nicht ohne weiteres aufrichten, Chubur losschneiden und ihn in die Höhle bringen.

Coy rief mir durch die Mundspalte der Kapuze hastig zu:

„Messer …! Bauch zerschneiden … Ich da hinein …

Ich zog den rechten Arm aus dem Flossenbeutel, schob ihn durch die verschnürte Naht. Nun merkten die Vögel doch, daß wir keine echten Robben. Sie flatterten hoch, lärmten noch toller. Und das konnte uns verraten. Steckten die Turidos nebst Anhang irgendwo in den Uferwänden, so genügten zwei Kugeln, und wir waren erledigt. Trotzdem – hier gab’s kein Zögern … Ich nahm das Messer, schnitt, säbelte, kratzte …

Der faulende Speck floß mir den Arm lang, über den Körper … Speckstücke gerieten mir in die Kapuzenlöcher. Ich wurde seekrank … Mein Frühstück ging über Bord … Wenn wir nur

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/131&oldid=- (Version vom 30.6.2018)