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„Wie – und Sie haben die Besatzung nicht gewarnt?!“

Er blickte mich merkwürdig an …

„Besoffene lassen sich nich warnen, Herr Abelsen … Waren alle besoffen, vom Kapitän herab bis zum schwarzen Kajütboy … – Aber ich denke, Sie klettern nu mal erst hier in meine „Alexandra“ rüber, und wir machen Ihre Barke flott … Nachher reden wir eingehender, Herr Abelsen. Ich habe Ihnen etwas anzuvertrauen, was wie ein tolles Märchen klingt …“ Er sprach plötzlich in ganz anderem Tone. „Nein – Märchen ist nicht der richtige Ausdruck … Es handelt sich um eins der ungeheuerlichsten Geschehnisse … Auch das besagt zu wenig. Es ist mir da eine Reihe von Erlebnissen aufgedrängt worden, die in ihrer Gesamtheit fraglos für jeden Durchschnittsverstand ein außerordentliches Geheimnis darstellen. So, nun bitte … Rüber zu mir, und dann an Land … Ich habe seit zwei Tagen nichts gegessen und getrunken, und Ihre Konservenbüchsen und Ihr Trinkwasserfaß dort bereiten mir Pein … Vorwärts!“

Eine halbe Stunde drauf lagen Joachim Näsler und ich an einem lustig knatternden Feuer am Ufer einer kleinen Bucht. Die drei Araukaner flickten unseren Nachen aus. Näsler aß … Aß mit dem beherrschten Anstand des Gebildeten und erzählte … Er war unser fünfter Mann geworden.




Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/15&oldid=- (Version vom 30.6.2018)