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Die Wogenkämme gehen bereits über die höchsten Stellen des Vierecks hinweg.

Und als wir dann das Motorboot zu Wasser bringen, stört uns keine Kugel, nichts. –

Achim trägt Leon Turido über den faulenden Tangberg in das Motorboot, in unser Panzerschifflein. Coy hat die Steinplatten sauber abgestützt, und Leon Turido sitzt vor dem gepanzerten Heck an die Bank gebunden.

Der Motor springt an. Ich am Steuer, Achim mit zwei Karabinern und meiner Sniders kniend. Das Boot flitzt vorwärts durch silbernen Mondenglanz des Wasserspiegels.

Wir kommen so endlich aus der vergifteten Luftzone des Wales heraus, und unsere Lungen saugen mit Gier den frischen Salzhauch des nahen Pazifik … Unsere Brust weitet sich … Müdigkeit, Abspannung?! Oh – nichts mehr davon! Ein unerhörtes Kraftgefühl flutet mir durch den Körper. Ich fühle mich Gott auf dieser Fahrt zu den Klippen. Ich fühle das durch keine Worte wiederzugebende Hochgefühl köstlichen freien Abenteuertums … Vielleicht prasselt im nächsten Moment irgendwoher eine Salve auf uns herab. Vielleicht liegen wir im nächsten Moment mit einem Luftloch im Schädel auf den Bodenplanken … dann sind wir gestorben wie sich’s für uns geziemt.

Aber, nichts prasselt … Wellen rauschen, Wind säuselt in zerrissenen Klüften. Es ist die große Einsamkeit weltvergessener Gestade. Nichts gemahnt uns und dem dahinschießenden Boot an das, was hier irgendwo schlummert: Das Geheimnis des Goldes!

Leise Zweifel kommen mir. Schon einmal bin ich dem lächerlichen Worte Gold gleichsam auf

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/160&oldid=- (Version vom 31.7.2018)