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gewöhnten sich schnell an das Dunkel, und bald unterschied ich drüben die niederen Buchen, wo die drei Araukaner soeben noch gearbeitet hatten. Ich tappte durch feuchte Gräser und über Steingeröll und zähe Dornenranken hinweg, bis mein Fuß gegen ein fast fertiges Bootsgerippe stieß. Ich bückte mich und betastete das Kunstwerk, dessen Teile mit frischen Hautstreifen armer Robben gut vereinigt waren. Ich als Ingenieur hätte Tage zu diesem Bootsskelett gebraucht, und die drei Indianer hatten’s in knapp zwei Stunden geschafft.

„Chubur!!“ brüllte ich von neuem und richtete mich auf …

Meine Augen suchten. Die Patagonier waren nicht da. Wo waren sie?!

So kletterte ich denn tiefer hinab, bis zum Buchtstrande. Der Regen war kalt, und die eisigen Tropfen waren mir unangenehm.

Keine Menschenseele …

Wo steckten die drei?!

Ich kehrte um, klomm die Terrassen wieder aufwärts, hob das Eingangsfell des Zeltes und schlüpfte in die dunstige, stinkende, aber warme Hütte …

„Chubur ist …“

Da stockte ich schon.

Näslers Lager war leer.

Eine dumpfe Ahnung befiel mich, daß hier Dinge vorgegangen waren, die ich in ihrer ernsten Bedeutung noch nicht voll überschaute. Ich ging abermals ins Freie, nachdem ich noch festgestellt hatte, daß der Karabiner Näslers und die Flinten der Araukaner noch vorhanden waren.

Ich stand vor dem Zelt … rief … rief.

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/37&oldid=- (Version vom 31.7.2018)