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ein kleines Wesen … gehüllt in eine helle Wolldecke, auf dem Kopf eine dicke Flauschmütze mit Ohrklappen …

Ich hin …

Der Mond beleuchtet das runde, rotwangige, tränenfeuchte Gesicht eines blonden Bürschchens von vielleicht acht Jahren. Große, verängstigte Augen starrten mich an …

„Junge, wie kommst du denn hierher? Wer bist du?!“ – Ich hatte mich meiner Heimatsprache bedient …

Keine Antwort … Wiederhole dasselbe auf englisch …

Da leuchten die tränentrüben Sterne des Knaben auf.

„Allan Mangrove,“ erwiderte er halb schluchzend … „Ich … fürchte mich so, Mister … Ich fürchte mich so …“

Ich nahm ihn und trug ihn ins Zelt.

Vier Kameraden hatte ich in dieser Nacht verloren, hatte dafür – – ein Kind gefunden. Ein Bürschlein, das in einem tadellosen blauen Samtanzug von Matrosenschnitt steckte, Schuhe trug, die ebenso fein waren. Alles an Allan Mangrove war fein. Ein kleiner Prinz in seidener Wäsche. Und – hier ausgesetzt im wilden, unberechenbaren Magelhaens-Archipel …!!

Als der Morgen heraufdämmerte, hatte mir der kleine Allan erzählt, was er erzählen konnte. Es war wenig, sehr wenig. Es war ein neues dunkles Ereignis wie ein Felsblock in meinen breiten Pfad der Abenteuer gerollt, kein Hindernis, aber etwas, das Beachtung verlangte.




Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/40&oldid=- (Version vom 31.7.2018)