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4. Kapitel.
Magelhaens-Nebel.

Dann wickelte ich den armen kleinen Kerl in seine Wolldecke ein und bewachte seinen festen Schlummer.

Der eiskalte Wind blies durch die Ritzen des Eingangs, und draußen lauerte die ungewisse Dämmerung des neuen Tages, des ersten, den ich in Wahrheit als Robinson verbringen sollte. Manches war mir schon widerfahren, manches Außergewöhnliche hatten mir meine Berufsreisen eingetragen, als ich noch Kulturmensch, Ingenieur war und die neuesten Errungenschaften der Zivilisation durch Eisenbahnbauten, durch Hafenanlagen und romantische Serpentinenstraßen in bisher öden Gebirgsgegenden weiter verbreiten half. Nichts Menschliches war mir fremd geblieben. Das Leben hatte mich reich beschenkt, denn Erleben ist Leben. Und jetzt – ein Ausgestoßener, ein Außenseiter, ein Menschenverächter, ein Flüchtling vor alledem, das ich einst selbst gefördert hatte: Kultur! Zivilisation, Fortentwicklung des Menschengeschlechts! – Dieses Geschlecht war’s nicht wert, seinetwegen auch nur noch einen Finger zu rühren. Kläglich war das Ende meiner hoffnungsfrohen Laufbahn gewesen: Jeder hatte mir eine große Zukunft prophezeit. Und – gestrauchelt war ich über den Meineid eines Weibes … Olaf Karl Abelsen, Weltentramp: das war das

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)