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während eines kurzen Besuchs bei seinem Großvater Francois Mangrove in New Orleans vom Hafenkai auf ein Schiff gelockt worden und dann von den Entführern, die er nicht kannte, hier wieder ausgesetzt und seinem Schicksal überlassen worden war. – Mehr wußte ich ja auch nicht. –

Der Nebel blieb. Er klebte bis zum Abend an den Inseln wie graue Watte. Es war unmöglich, irgend etwas zu unternehmen. Allan putzte jetzt die übrigen Waffen und hatte Hände und Gesicht wie ein Schornsteinfeger beschmiert. Aber er war wenigstens beschäftigt und quälte mich nicht mit unerfüllbaren Wünschen, was die Vollendung des Fellbootes betraf.

Gegen acht Uhr abends merkte ich, daß der Nebel rasch zerflatterte. Ein scharfer Wind kam vom Pazifik her, riß die Watte auseinander und wehte die Fetzen gen Osten davon. Mit einem Male schien sogar die Sonne, – knallrot ihr Untergang, wunderbar ihre Kunst als Dekorationsmalerin. Ganz andächtig standen Allan und ich draußen und staunten die vergoldeten, flammenden Höhenränder an. Aber mich rief die Pflicht nur zu schnell nach dem Buchtausgang, wo in dem gewundenen Kanal fraglos wieder Robben zu finden waren. Der Junge wollte mit. „Geht nicht, Allan. Du mußt Krankenpfleger spielen. Wenn Coy Cala erwacht, reiche ihm Tee, aber keinen Rum.“

Ich kletterte mit der Büchse von dannen. Allan hatte meine Ablehnung ruhig hingenommen, denn Coys Person interessierte ihn außerordentlich. „Bei uns in Texas gibt es keine richtigen Indianer mehr, Mister Abelsen,“ hatte er geringschätzig erklärt. „Aber Coy ist noch echt … Und das

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/53&oldid=- (Version vom 31.7.2018)