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völlig die Glieder lähmte und die Nässe uns das Fieber ins Blut trieb, … bald mußte es geschehen. Aber wie?! Sich aufrichten, oder weiterkriechen? Wohin?! Wenn die Terrassenrückwand wenigstens eine Einbuchtung, die Andeutung einer Höhle gehabt hätte!

Zuweilen schien ja der rasend schnell kreisende Wirbel einschlafen zu wollen. Schien … Und dann prasselte all das auf uns herab, was der Lufttrichter emporgesogen hatte: Steine, Äste, Gras, Wolldecken …

Nicht lange – und das ganze Zeug gehorchte wieder dem stärkeren Gesetz der Schraubendrehung des Orkanes.

Aber – wir hatten Coy Cala, und Coy kannte dieses schöne, wilde Spiel der Sturmgesellen. Coy brüllte … Packte Allan, trug ihn davon – gerade in einer längeren Ruhepause des Unwetters. Ich stolperte hinterdrein … bis zum äußersten südlichen Terrassenwinkel, der in eine enge Bucht überging. Wir krochen hinein – immer tiefer, tiefer … Finsternis, aber trockener Boden. Die Felsspalte wölbte sich schräg, und wir hatten wieder ein Dach überm Kopf.

Coy brüllte von neuem …

Und ich war mit Allan allein.

Coy kam mit Decken, Waffen, Patronenkästen, Kesseln, Flaschen. Dreimal machte er den Weg. Wie er dann ein Feuer in Brand bekam: nur ein Kerl wie er konnte es!

Aus dem schwelenden Feuerchen wurde ein prasselnder qualmender Holzstoß. Wärme, Licht … Über uns die Orgelmusik des Pazifik … Pferdenatur, dieser Coy!! Seine Lederkluft hatte dem Regen am besten getrotzt. Splitternackt zog er

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)