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sich aus, splitternackt zog er Allan aus, hüllte ihn in seine transtinkenden Hosen und die duftende Jacke …

Lachte, schwatzte …

Nicht als einer, der sich wichtig tun will, nicht als einer, der sich in der Art der Ungebildeten als Retter aufspielen will, redete er von dem Orkan und dem Wirbel wie von etwas gänzlich Belanglosem. Das Unheil, das uns betroffen, würde in kurzem wieder ausgeglichen sein … Zeltdach, Ruder – alles würden wir wiederfinden …

Und wenn ich auch sehr wohl weiß, daß in der Rumflasche, die von Coy natürlich zunächst in Sicherheit gebracht worden war, abermals zwei Fingerbreit fehlte, so nahm ich davon doch keine Notiz. Coy Cala war unser Retter.

Und als er nun noch zwei Decken in Ritzen des Gesteins straff gespannt so festgekeilt hatte, daß die Windstoße in die Kluft nicht mehr hinabreichten, da hatten wir es recht warm und gemütlich in unserem Felsenloch. – Ich schaute nach der Uhr. Es war jetzt drei Uhr morgens, und der Orkan hatte seinen Höhepunkt erreicht. Über die vorgewölbte Granitwand prasselten Steinlawinen herab, und das Krachen einiger Donnerschläge eines schnell wieder abziehenden Gewitters waren so laut, als ob in der Bucht ein Schlachtschiff Schießübungen abhielt.

Coy hockte am Feuer und trocknete Allans Kleider. Nackt saß er da … Der rote Flammenschein umspielte seinen muskelstrotzenden braunen Leib, dessen wundervolles Ebenmaß mich geradezu entzückte. Allan kauerte in der windgeschütztesten Ecke, den Kopf auf die Brust gesunken, schlief.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/60&oldid=- (Version vom 31.7.2018)