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Und auf einem Felsen, dem letzten, ein Mann in der prallen Sonne, mit den Beinen schlenkernd, in den Händen einen dicken Ast, daran einen dünnen Riemen: eine Angel!

Der Mann war in einen plumpen Fellanzug gekleidet, Robbenfell, Haar nach außen … Aber unter der Fellmütze in Form eines Südwesters ein so unverkennbares Profil, daß ich sofort hinüberrief:

„Hallo, Näsler!! Mensch, was treiben Sie hier?!“

Coy hatte sich umgedreht, und Allan war aufgesprungen.

Unser Boot wurde von der Strömung bis dicht unterhalb des steil abfallenden Felsens mitgenommen.

Ja – es war Joachim Näsler! Und seine Antwort war auch er:

„Ich angele, Abelsen … Und außerdem wartete ich hier auf Sie …“

Coy hielt den einen Riemen hoch, und Näsler griff danach. Unser Boot stand.

„Sie warten auf uns?“ fragte ich ungläubig.

„Natürlich. Dachten Sie, ich wollte hier allein zurückbleiben?! Die verflossenen vier Tage Einsamkeit genügten meinem zuweilen erwachenden Bedürfnis nach Einsiedlertum durchaus …“

„Also … hatte man Sie gar nicht entführt?“

Sein Monokel glitzerte Ironie …

„Ich lasse mich nicht so leicht entführen, lieber Abelsen. – Wenn Sie jetzt so freundlich sein wollen, Ihr Boot dorthin zu dirigieren, damit ich einsteigen kann …“

„Haben Sie vor zwanzig Minuten einen Schuß abgefeuert?“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/66&oldid=- (Version vom 31.7.2018)