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„Bin ich ein Clown, Junge?! Was beglotzst du mich derart unverschämt! – Wo haben Sie den kleinen Bengel aufgegabelt, Abelsen?!“

Allan wurde blutrot und wandte den Kopf zur Seite.

Ich aber schlug zum ersten Male Näsler gegenüber einen sehr scharfen Ton an. „Ich möchte Sie doch dringend bitten, den Knaben anständiger zu behandeln!! Wüßten Sie, was der Ärmste hinter sich hat, so …“

„Interessiert mich absolut nicht, lieber Abelsen. Kinder sind mir stets ein Jreuel jewesen, stets … Vielleicht deshalb, weil ich selbst mal so ’ne infame Rübe war und weil dann später meine Beziehungen zum Vormundschaftsjericht meerschtendeels in Alimentensachen bestanden … – Nee, Abelsen, lieber zehn Hunde als een Kind! So ’n Hund is treu … Kinder?! Na – Ihr wütendes Jesicht mag sich wieder jlätten. Ick höre schon auf … Und im übrigen und besonderen haben wir auch wirklich Besseres vor als derartige Fragen durchzukauen … Steuern Sie dort hinein, Abelsen … Weshalb? Weil ich Ihnen und Coy etwas auf dieser Nachbarinsel unseres Robinsoneilandes zeigen will … Ja – rinn in die Bucht …!! So, Sie werden schon die Augen aufreißen, mein Lieber … Dort rechts können wir anlegen … Los, Coy!! Noch zwei Schläge … Stopp – – Riemen ein!“

Es gab Augenblicke, in denen dieser Joachim Näsler, von dem ich bisher doch im Grunde gar nichts wußte, geradezu unsympathisch wirkte. Unter der beabsichtigten Tünche seiner hundeschnäuzigen Schnoddrigkeit kam dann eben, so schien’s, der wahre Wesenskern winzig ans Tageslicht: Hochmut, anmaßender Kommandoton, Selbstbewußtsein ohne

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/68&oldid=- (Version vom 31.7.2018)