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Aber gleichzeitig regte sich in mir auch ein ungewisses Mißtrauen. Sollten wir Näsler hier mit dem Knaben bei unserem kostbaren Boote allein lassen?! Konnte er nicht vielleicht dunkle Pläne hinter seiner hohen, eckigen, trotzigen Stirn wälzen?

Sekunden nur, denn Gedanken sind schnell wie die Lichtstrahlen, – und ich hatte einen Entschluß gefaßt.

„Gut, bleiben Sie … – Vorwärts, Coy!“

Wir nahmen unsere Waffen mit. Allan stand abseits und schaute uns enttäuscht nach. Nein, er sollte nichts zu fürchten haben.

Als wir in eine Schlucht einbogen, die uns den Blicken der Zurückbleibenden entzog, sagte ich zu Coy, dem Treuen:

„Coy, du wirst dich hier verbergen und Näsler beobachten!“

Seine Antwort überraschte mich.

„Mistre, ich das tun auch von selber … Mistre Näsler mir nicht gefallen … Geben mir bitte Repetierbüchse, Mistre Abelsen. Meine Flinte gut für Robben, sonst nichts taugen …“

Er bekam die Sniders-Büchse, und ich schleppte seine schwere doppelläufige Flinte bergan.

Diese Insel hier war im Gegensatz zu dem östlich gelegenen nahen Eiland ein wahres Chaos von Felsmassen, Abgründen, steilen Zacken und schroffen Wänden. Ich brauchte fast eine halbe Stunde, bis ich jene Anhöhe erreichte – einen Berg, der nur aus Felsschutt zu bestehen schien. Auch die Kuppe, deren Geröll überall mit dicken Schichten von Vogeldünger durchsetzt war, bot mit ihren zahllosen üppigen Dornbüschen dem Vordringen schier unüberwindliche Hindernisse. Mit dem Flintenkolben bahnte ich mir notdürftig einen

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/70&oldid=- (Version vom 31.7.2018)