Seite:Das Geheimnis des Meeres.pdf/84

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und der Mulatte ihr Zelt auf der Nachbarinsel aufgeschlagen haben würden, wenn sie nicht jederzeit an Bord ihres Fahrzeugs hätten zurückkehren können. Für längeren Aufenthalt waren die im Zelte vorgefundenen Vorräte viel zu gering. War’s also nicht immerhin möglich, daß Leute der Jacht uns beobachtet hatten und nun aus irgend welchen Gründen hinter uns her blieben?! – Überhaupt, wenn man dieses Zwischenspiel „Allan“ kritisch betrachtete, so stieß man da auf unzählige ungelöste Fragen. Ich hatte mir diese Dinge schon genügsam durch den Kopf gehen lassen. Aber das, was dunkel, war mit sogenannten logischen Schlußfolgerungen nicht zu lichten.

Jedenfalls: das Lagerfeuer dort drüben war mir weit wichtiger als die Guanacos, und wenn Coy mit seiner Lassojagd nicht gleich auf den ersten Anhieb Glück hatte, mußte er mich begleiten, ob er wollte oder nicht.

Ich legte das Fernrohr ins Gras.

Ich war allein, und die Einsamkeit weckte andere Gedanken …

Flüchtig stiegen in mir Erinnerungsbilder aus jüngster Zeit auf … Ganz flüchtig … Ich wies sie von mir. Sehnsucht nach Kamerad Boche Boche, nach Holger Jörnsen und der blonden Frau Gerda war Sehnsucht nach der großen Welt … Und ich hatte ihr entsagt, für immer …

Abseits vom Wege der Alltagsmenschen – das war mein Pfad! Und hier … hier saß ich abseits von allem, was Kultur, was Krämerdurchschnitt hieß … Auf Santa Ines saß ich … Und stille Freude verdrängte vollends die geringen Gedanken an das, was ich aufgegeben hatte, was ich aufgeben mußte …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/84&oldid=- (Version vom 31.7.2018)