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Sie wissen doch recht gut, daß es ein Teil der Turidos ist, und meine Meinung über diese Leute kennen Sie! Sollen wir diesen Verfolgern, diesen Spionen etwa Gelegenheit geben, uns zu guter Stunde niederzuknallen?!“

Er blickte mich scharf an …

„Abelsen, und wenn ich nun an Ihre Freundschaft appellierte … Wenn ich bitten würde, sofort aufzubrechen und jede Spur hinter uns zu verwischen, was doch Coy ein leichtes sein würde!“ Er hatte mir die Hand auf die Schulter gelegt. Diese Hand zitterte. „Abelsen, glauben Sie mir, – für mich hängt unendlich viel davon ab, daß wir diese drei unbehelligt lassen – – glauben Sie mir!“

Jetzt bat er … Und in seiner vibrierenden Stimme war etwas, das mir nahe ging.

„Abelsen, es gibt Dinge, über die ich nicht sprechen mag,“ fuhr er noch eindringlicher fort, und das Blut schoß ihm plötzlich in die Wangen. „Abelsen, Sie sind ein anständiger Mensch … Man hatte Sie zu unrecht eingesperrt. Ich bin ein Lump – vor mir selbst … Was ich getan, war nichts, das die Strafgesetze irgendeines Landes ahnden würden. Aber das paragraphenreichste Gesetz tragen wir selbst in uns. Wir sind die schärfsten Richter über uns, wenn wir eben Männer sind. Und das sind wir. Das war ich stets. Und mein eigenes Gesetz, mein eigenes Gericht hat mich verurteilt, Abelsen. Deshalb wurde ich wie Sie: Abenteurer im guten Sinne, Kulturflüchtling, – deshalb verkroch ich mich hinter dem Namen Näsler …“

Pause …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/91&oldid=- (Version vom 31.7.2018)