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Klar erschien die Sonne hinter’m Walde

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Und des Himmels Zelt bedeckt’ kein Wölkchen,

Auf, vom Strohbett’, richten sich die Brüder,
Fröhlich, wie der Tag, der jetzt bevorstand. –
Aber bebend gingen sie zu’m Vater,
Der allein dort in der Stube weilte,

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Und die jüngsten traten vor mit Ehrfurcht

Und erfassten seine Händ’ und sprachen:
„Vater, schenk’ uns diesen Tag zu’r Musse,
Diesen Tag nur, dass wir mit den Brüdern
Uns der vollen funfzehn Jahr’ erfreuen.“

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Wie der Winter streng, vernahm’s der Alte,

Er verzog die weissen Augenbraunen
Und ergriff das Wort: „Was heut’ versäumt wird
Zieh’t auch morgen ein Versäumniss nach sich
Wüst’ liegt noch der Acker, geh’t und pflüget.“

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Schweigend gingen alle dann zu’m Acker.

Und zu’r Heck’ gelanget sprach nun Thomas:
„Brüder, las ich recht im Aug’ des Vaters,
Gilt der Arm heut’ Gold, und jeder Tropfen
Schweiss ist feil um eine Tannennadel;

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Heut’ d’rum gilt’s, die Arbeit zu vollenden,

Denn heut’ Abend wird sie schwer geprüfet.“
Thomas sprach’s. – Nach seiner Mahnung glitt dann
In die Erd’ sogleich auch jede Pflugschaar.
Also ging, vo’m Morgen bis zu’m Abend,

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Weder Ruhe sich noch Nahrung gönnend,
Empfohlene Zitierweise:
Johan Ludvig Runeberg: Das Grab zu Perrho. J. C. Frenckell & Sohn, Helsingfors 1831, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Grab_zu_Perrho_-_3.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)