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und Verbrechen, Fresser und Säufer, Amtleute und Amtknechte, die ihre Kirchweih-Geschenke in großen Bündeln mit nach Hause nehmen und ruhig verzehren, während daß der Herr Pastor die seinigen mit seinen ehrenthalben eingeladenen Gästen theilen muß.

 Verzeihen Sie dieser Abhandlung, die nur ein kurzer Brief seyn sollte. Ich mag die Kirchweihfeste betrachten, auf welcher Seite ich immer will, so kann ich weder für den Staat etwas schädliches, noch für die Moralität etwas nachtheiliges daraus erzwingen.

 Daß manchmahl kleine Unordnungen zwischen einzelnen Personen zum Vorschein kommen, kann nie einen vorzüglichen Beweggrund abgeben, ein zur Aufheiterung des Landmanns von unsern weisen Vorfahren in Aufnahme gebrachtes Fest, durch Verlegung desselben auf einen Tag, einzuschränken oder gar abzuschaffen. Es wäre dieses wahre Grausamkeit. Und was soll der Landmann mißmuthig denken, wenn er siehet, daß man zu gleicher Zeit in denjenigen Orten und Städten, wohin sein Geld kommt, immer für neue Vergnügungen und Zeitvertreibe sorget, während daß man ihm ein paar Tage nicht gönnen will, in welchen,

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X. Y.: Das Kirchweihfest in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Kirchweihfest_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_2._Band).pdf/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)