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Also – – Vorsicht, Wachsamkeit, Schlauheit …!! Fritz Hubert, raffe zusammen, was Du an diesen Eigenschaften besitzt!

Und – – ich erwidere ihm:

„An mir soll’s wahrlich nicht liegen, Hilde Winter zu entlasten … Denn, damit Sie auch dies jetzt wissen, meine Herren: Hilde Winter ist seit heute elf Uhr meine Verlobte!“

Kriminalinspektor Tiedjen machte ein sehr verdutztes Gesicht …

Schraut desgleichen …

Harst verneigte sich:

„Meinen Glückwunsch, Herr Hubert …“

Das klang unangenehm kühl … Pflichtgemäß – nichts weiter.

Und ebenso kühl dann:

„Ich bin selbst auf dem Baume gewesen, Herr Hubert, auf demselben Ast … Der Fensterladen reicht nicht ganz bis oben … Man kann in das Zimmer hineinschauen … Was sahen Sie vorgestern nacht, – falls Sie nichts gehört haben?!“

Ah – also auch das!!

Er war oben auf dem Baume gewesen! Eigentlich hätte ich’s mir denken können …!

Nun – damit fing er mich nicht, wenn ich auch nicht auf diesen Angriff vorbereitet war …

Ich antwortete plötzlich:

„Was ich sah, war bedeutungslos … Winter ging sehr erregt auf und ab … Hilde saß in einem der Sessel … – Wir befinden uns hier ja in demselben Zimmer … Dort saß sie[1] …“ Und ich zeigte auf den Platz, den Herr Schraut innehatte … „Übrigens – wäre es nicht am einfachsten, Hilde zu fragen, weshalb dieser Streit stattfand …“

Harst meinte nur: „Jemand, der vielleicht etwas zu verbergen hat, würde kaum die Wahrheit sagen, Herr Hubert.“

  1. Vorlage: ich
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Max Schraut: Das Kreuz auf der Stirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Kreuz_auf_der_Stirn.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)