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Ich hänge am Leben …

Auch mein Selbstmord würde keine Sühne sein! Sühnen kann ich nur, indem ich arbeite … arbeite und der Geringsten einer werde!

Und deshalb werde ich fliehen …

Ich werde unbemerkt entkommen … Ich werde selbst Harst täuschen … In meinem Schrank hängen Frauenkleider eines Modells … Ich werde in den ersten Stock hinabschleichen und dort Garbrichs Flurtür öffnen, dann durch die Falltür in Winters Wohnung gelangen und von dort durch ein Fenster ins Freie …

Ich werde verschwinden, ohne von Hilde Abschied zu nehmen …

Sofort verschwinden …! –

Hiermit schließe ich meine Aufzeichnungen.

Es ist ein dünnes Heft. Ich stecke es zu mir. Und auch die kleine Repetierpistole. Lebend fängt mich niemand!! –

Lebe wohl, Hilde! Ich habe Dich über alles geliebt! Deinetwegen bin ich zum Mörder geworden!! – –

***

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Kreuz auf der Stirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Kreuz_auf_der_Stirn.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)