Seite:Das Land Gigantea.pdf/11

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hatten, und waren entschlossen, den Steuermann nötigenfalls mit Gewalt nach der Ansiedlung zu schaffen.

Als sie sich dem Hintergrunde des Tales näherten, wo schon von[1] weitem der Ausgang des Tunnels als schwarzer Schlund zu erkennen war, bemerkte Peter Strupp seitwärts in dem hier sehr dicht, wenn auch nicht allzu hoch stehenden Grase eine deutlich sich abzeichnende, niedergetretene Bahn, in der er sofort die Fährte eines Menschen erkannte, der genau dieselbe Stelle wiederholt als Pfad benutzt hatte. Die Spur war nach Strupps Ansicht etwa einen Tag alt, konnte also nur von dem Steuermann herrühren. Die Freunde folgten ihr unter den größten Vorsichtsmaßregeln und stellten bald fest, daß August Wend in einer höhlenartigen Vertiefung dicht am Eingang des Tales genächtigt haben mußte und daß er dann das Tal verlassen und sich dem Germania-Flusse zugewandt hatte. Die Fährte verlor sich jedoch sehr bald in einem schnellfließenden, flachen Bache, in dem der Steuermann ohne Zweifel nur deshalb entlanggewatet war, um seine Spuren zu verwischen. Dies war ihm auch so vollständig gelungen, daß selbst mehrstündiges Suchen den Freunden keinen Anhaltspunkt dafür gab, wohin der gefährliche neue Bewohner Giganteas weiter seine Schritte gelenkt hatte.

Gerade als Peter Strupp erklärte, man könne das zwecklose Umherlaufen nun wohl aufgeben, deutete Karl mit einem lauten Ausruf der Überraschung in die Höhe. Dort – zog in ruhigem, stetem Fluge eine der geflügelten Rieseneidechsen dahin, und – auf ihrem Rücken konnte man selbst mit bloßem Auge genau einen Mann erkennen, der aus dem Kopfe eine dunkle Schirmmütze trug. Eine solche aber war bei den bisherigen Bewohnern der Niederlassung nicht vertreten. Mithin war es August Wend, der dort hoch im Äther auf einem der gezähmten Flugdrachen, den er von der Zeder losgebunden haben mußte, entfloh.

Peter Strupp stieß bei diesem Anblick eine wilde Verwünschung aus. „Es unterliegt keinem Zweifel,“

  1. Vorlage: vor
Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Das Land Gigantea. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Land_Gigantea.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)