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Rande zunächst eine Sonne sichtbar – ein roter Kreis mit Strahlen, während gegenüber am anderen Rande ein solcher ohne Strahlen angedeutet war.

„Ohne Zweifel soll das die aufgehende und untergehende Sonne sein“, meinte Ring. „Also hier rechts ist Osten, hier Westen. – Diese blaue, dicke Linie mit dem roten, kleinen Viereck wieder stellt sicher die Südküste des Persischen Meerbusens dar, das Viereck aber die Hauptstadt von Oman, – Maskat. Die punktierte rote Schlangenlinie, die sich von Maskat durch die blaue und rote Schraffierung – den Dschebel Achdar, hindurchzieht, ist der Weg, den man einschlagen muß, um nach dem Orte zu gelangen, wo die goldenen Schätze lagern, von denen wir in des Einsiedlers Hütte genügend Proben gesehen haben. – So weit ist alles klar. Nun beginnen aber die Schwierigkeiten. Was diese zweite Anhäufung von Kreuz- und Querstrichen vorstellen soll, weiß ich nicht recht. Wahrscheinlich einen Ausläufer des Dschebel Achdar. Und in diesem Ausläufer muß es der Zeichnung nach ein Tal oder ein Bergplateau geben, wo vier besonders hohe Palmen stehen.“

„Gewiß – gewiß!“ bestätigte der Doktor eifrig. „Die Skizze will auf diese vier Bäume, die man trotz der ungeschickten Wiedergabe als solche erkennt, besonders aufmerksam machen. Die rote geschlängelte Linie endet ja auch gerade zwischen dem dritten und vierten Baum, von Norden gerechnet. Und dieser Endpunkt …“

„… ist der Zugang zu der Fundstelle des Goldes“, vollendete Heinz Brennert ganz atemlos, was ihm einen mißbilligenden Blick seines Oheims eintrug und von Ring die Warnung: „Mein lieber Junge, – denke daran, was der Wahhabit gesagt hat …! Alles Unheil geht von dem gleißenden Golde aus!“

Heinz errötete heftig, obwohl dies bei seinem sonnverbrannten Gesicht nur schwer noch möglich war.

Indessen hatte der Chemiker eine Karte Arabiens hervorgeholt und diese mit der Skizze verglichen.

„Halt – ich hab’s!“ rief er dann. „Dieser Gebirgsausläufer kann nur der Dschebel el Dachali sein, den die angeborenen Omans stets den Dschebel el Nock, Berge

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Das Rätsel des Dschebel el Dachali. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_R%C3%A4tsel_des_Dschebel_el_Dachali.pdf/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)