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zu dem leuchtenden Etwas nunmehr auf sechs bis sieben Meter. Genau ließ sich dies nicht sagen. Dazu war die ganze Art dieser gelblich-weißen Helle doch zu verschwommen, – so vielleicht, als ob in einiger Entfernung ein Scheinwerfer mit ovaler Linse hinter einer Milchglasscheibe brannte.

Nach einer Weile behutsamen Umhertastens hatte Heinz dann herausgefunden, daß am Fuße der Treppe Geröll lagerte und daß sich von hier ein ziemlich steiler Abhang nach unten senkte.

Polternd rollte ein Stein abwärts, den der Jüngling gegen seinen Willen ins Gleiten gebracht hatte. Deutlich war zu hören, daß er erst tief unter dem jetzigen Standort des jungen Deutschen irgendwo dumpf gegenschlug. Eine Spalte schien der Abhang also nicht zu haben, vielmehr eine glatte Fläche zu bilden.

Heinz setzte den gefahrvollen Weg fort, näherte sich immer mehr dem strahlenden Dinge da unten, dessen Umrisse bald so scharf hervortraten, daß man seine Form genau erkennen konnte. Und diese Form war merkwürdig genug – wie eine flach gewölbte Kuppel mit zwei kurzen Ausläufern an der Grundfläche.

Noch wenige Schritte … Nun stand Heinz dicht vor dem leuchtenden Etwas, nun verbreitete dieses genügend Helligkeit, um auch die Umgebung einigermaßen überschauen zu können.

Offenbar war dieser Platz hier der Anfang einer ausgedehnten Grotte, deren Boden mit Steintrümmern bedeckt war, während an der Deckenwölbung lange Zapfen in recht seltsamen Gebilden hingen. Die Luft mußte an diesem Orte stark mit Feuchtigkeit gesättigt sein, und Heinz glaubte auch das Geräusch zahlreicher irgendwo aufklatschender Wassertropfen zu hören.

Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem leuchtenden Gegenstande zu, der sich vor ihm wie ein mächtiger Haufe einer Licht ausstrahlenden Masse erhob und gut zwei Meter hoch und drei Meter lang war. Er stieß mit dem Fuße dagegen. Stein war es nicht, – nein, das klang eher, als schlüge man gegen Holz. Nun bückte er sich, fuhr mit der Hand über die Oberfläche hin. Und

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W. Belka: Das Rätsel des Dschebel el Dachali. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_R%C3%A4tsel_des_Dschebel_el_Dachali.pdf/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)