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hervorbringt. Damit verschwand auch das in Dampf aufgegangene Wasser, das wohl meistens zur Mutter Erde zurückkehrte. Man glaubt in Anhäufungen von hellen Massen, die als vulkanischer Staub angesehen werden und die sich recht weit von dem Ausgangskrater verbreitet haben, Anzeichen von Windtransport zu sehen, welcher in einem sehr frühen Stadium der Mondentwicklung stattgefunden hat.

Die auffallendsten Erscheinungen auf dem Mond sind die Meere und die Krater. Die Meere haben eine dunklere Farbe als die Umgebungen und liegen tiefer. Sie sind offenbar Senkungsgebiete, die bei der Abkühlung des Mondes einstürzten. Loewy und Puiseux haben die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, daß in den Meeren Spuren von teilweise versunkenen Vulkanen vorkommen. Diese eingestürzten Vulkane erscheinen am Meeresrand als gegen das Meer offene Bogen. Beim Einsturz des Meeres ist der innere Kraterwall mit in die Tiefe gezogen worden. Ein Verzeichnis dieser interessanten Gebilde findet man in dem trefflichen Büchlein „Der Mond“ von Prof. Franz, das ich vielfach benutzt habe. Zwei Kraterwälle westlich von Mädler im Nectar-Meer werfen keinen Schatten. Es macht den Eindruck als schimmerten ihre hellen Bogen durch das dunkle Wasser hindurch.

Mädler und einige andere Beobachter sahen beim Vollmond das Mare serenitatis in grünem, das Mare crisium in matt dunkelgrünem Schimmer. Im Mare humorum kommen beide Farbennuancen vor; Mare frigoris ist schmutzig gelbgrün. Dagegen ist die Hügellandschaft Palus Somnii nach Mädler eigentümlich gelb und an einigen Stellen zeigt sie einen rötlichen Schimmer. Im allgemeinen, je höher die

Empfohlene Zitierweise:
Svante Arrhenius: Das Schicksal der Planeten. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H., Leipzig 1911, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schicksal_der_Planeten.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)