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nochmals in sein Büro, da er erst mit Bessie Gorrison sprechen müsse, schickte jedoch seinen äußerst gerissenen Büroboy Billy Knox als Spion hinter ihm drein.

Billy hatte diesmal Pech, denn als Mr. Nomark in eine Taxe sprang, und als Billy eine zweite leere Taxe besteigen wollte, schob ihn ein jüngerer, sehr eleganter Herr einfach beiseite und ließ sich nach dem Waterloo-Bahnhof fahren.

Billy hatte das Nachsehen, denn eine dritte Taxe war nicht zur Stelle. Als er Baaker sein Mißgeschick schilderte, pfiff dieser leise durch die Zähne. Die Sache erschien ihm höchst verdächtig. Und als er sich dann noch besann, daß Nomark noch erklärt habe, er kenne Bessie flüchtig, da er sie einmal bei einem plötzlichen Regenguß unter seinem Schirme zum Autobus geleitet habe, und als schließlich wenige Minuten später Oberinspektor Goldy anläutete und ganz seltsame Fragen stellte, ob Baaker ihn etwa ins Gerichtsgebäude zurückgerufen habe, zerkaute er nachher finster seine Zigarre und dachte noch schärfer als gewöhnlich nach und kam zu dem Entschluß, sich sofort Gewißheit zu verschaffen. –

Bessie hatte nach ihrer einsamen Heimkehr im Briefkasten den frisch zugeklebten Umschlag mit den dreihundert[1] Pfund vorgefunden und ahnte sofort, woher diese hochherzige Spende käme, denn diese dicken, gelblichen rauhen Briefumschläge kannte sie bereits von dem Warnerbrief her, der ihr vorgestern so dringend nahegelegt hatte, auf die Sicherheit ihrer Mutter und auf ihre eigene äußerst bedacht zu sein.

Sie saß nun, in schmerzliche Gedanken versunken und doch über das diskrete Geschenk freudig bewegt, am Fenster des kleinen Eßzimmers und blickte auf den in Regennebel gehüllten Strom hinaus, der in nächster

  1. Vorlage: dreihunder
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Max Schraut: Das Schlangenhaupt der Medusa. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schlangenhaupt_der_Medusa.pdf/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)