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Walther Kabel: Das Tagebuch eines Irren (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 9)

durch die Abmachungen mit dem englischen Unternehmen in keiner Weise berührt. Nur ist es wahrscheinlich, daß man jetzt versuchen wird, von der Vertragssumme etwas herunterzuhandeln.“

„Das glaube ich nicht, Exzellenz,“ sagte Hilgener. „Ich habe in einer Fachzeitschrift einen längeren Artikel über diesen Plan gelesen, der zwar ein wenig phantastisch klingt, aber den Beteiligten meiner Meinung nach selbst bei Wegfall unseres Schatzes immer noch ein glänzendes Geschäft verspricht. Nach den dort aufgestellten genauen Berechnungen hofft man allein schon durch die bronzenen Kanonen, deren Zahl auf eintausendsiebenhundert angegeben und von denen das Stück auf zweitausend bis dreitausend Mark geschätzt wird, die Kosten zu decken, und der Wert des Kupferbeschlages und des Eichenholzes von den Schiffsrümpfen dürfte noch einen ganz beträchtlichen Reingewinn ergeben.“

Der Minister hatte sich erhoben. „Nun, wir wollen hoffen, daß das englische Syndikat wirklich so gut abschneidet. – Was aber unsere Angelegenheit betrifft, so werde ich dafür sorgen, daß in den nächsten Tagen einer unserer in Nauplia stationierten kleinen Kreuzer nach Navarino in See geht. Die Überführung des Schatzes auf das Schiff können Sie beaufsichtigen, und ich stelle Ihnen auch anheim, die Fahrt hierher auf dem Kreuzer mitzumachen. Es sollen für Ihre Familie die nötigen Räume, soweit dies auf einem Kriegsfahrzeug eben möglich ist, bereit gehalten werden. Das übrige erledigen wir nach Ihrer Rückkehr; und dann hoffe ich auch jenes merkwürdige Tagebuch zu sehen, dem wir diese Entdeckung verdanken.“




Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Tagebuch eines Irren (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 9). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1908, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Tagebuch_eines_Irren.pdf/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)