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orientieren wollen, wobei er auf dem Umweg über den echten auf den im Gehirnkäfig hausenden Piepmatz zu sprechen gekommen war, hatte die Anneliese ihn plötzlich so von der Seite angesehen und war ihm ins Wort gefallen: „Herr Bölke, ich warne Sie! Mir gefällt an Ihnen verschiedenes nicht, gefischt wird hier, dafür sind ja der Vadder und der Schwager Krog Fischer, aber … Im Trüben nicht …! Weder so noch so!!“

Und nach diesen nicht ganz leicht zu deutenden Worten hatte sie ihn stehen lassen, und es hatte dann drei Tage gedauert, bis Bölke es wieder wagte, sich der lustigen Liese bei ihren Spaziergängen in die Wälder als Begleiter anzubieten. Sie nickte sehr von oben herab Gewährung, im stillen dachte sie: „Warte, ich werde dir schon hinter deine Schliche kommen! Du hast hier irgendein Ziel im Auge! Welches, abwarten …!“

So begann denn zwischen Fritz und Liese ein wundernettes Versteckspiel: Er wollte sie so etwas aushorchen, und sie wollte feststellen, was dieser patente, vergnügte und hübsche Bölke, der so wenig in solch ein Fischerdörfchen zu passen schien, hier eigentlich für dunkle Zwecke verfolgte. Dieses Spiel hätte vielleicht seine ernsten Seiten gehabt, wenn die Liese etwa vierzig und der Fritz etwa fünfzig Jahre alt gewesen wären, aber achtzehn und siebenundzwanzig und ein rankes Mädel und ein liebenswürdiger, kluger, heiterer junger Mann,

Empfohlene Zitierweise:
W. i. Zehlen: Das Versteck. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1935, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Versteck.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)