Seite:Das graue Gespenst.pdf/13

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Niemand – leider. Und dabei habe ich einen ganzen Monat täglich die Annonce bringen lassen, was eine nette Summe Geldes kostete.“

„Mit einem Wort: auf diese Weise kommen Sie nicht ans Ziel, Mr. Pareawitt, und nun soll ich helfen,“ sagte der Detektiv offen.

„Stimmt! Ich habe Ihnen schon alles mitgebracht, was nötig ist. Hier sind Abschriften der bei Albert Wendel gefundenen Legitimationspapiere, ein paar photographische Gruppenaufnahmen, die aus seiner Jugendzeit stammen und auf denen er mit abgebildet ist, sowie zwei Briefe, vergilbt und verfleckt, die in der gleichen Mappe mit den Legitimationen lagen. Mehr Material vermag ich Ihnen nicht zu liefern. Sehen Sie zu, was Sie damit ausrichten.“

„Danke. Es wird wohl genügen,“ meinte Schaper, indem er die Sachen, die Pareawitt ihm reichte, auf den Schreibtisch legte. „Und was gedenken Sie selbst zu tun?“ fragte er sodann.

„Ich kehren mit dem nächsten Dampfer nach Südafrika zurück, wo ich, wie gesagt, dringend zu tun habe, nachdem Pelletan das Weite gesucht hat. Damit wäre das Geschäftliche erledigt,“ meinte der Oberingenieur etwas zögernd. „Wenn es Ihre Zeit erlaubt, möchte ich nun noch gern eine Auskunft von Ihnen haben, und zwar hinsichtlich jenes Sensationsfalles, den die Presse der ganzen Welt unter dem Titel „Die Mumie der Königin Semenostris“ behandelte.“

„Bitte – fragen Sie nur,“ sagte Schaper liebenswürdig, obwohl er wußte, daß draußen im Vorzimmer noch ein halbes Dutzend Klienten wartete.

„Dank’ Ihnen! – Dann also: Jener Amerikaner, den man zu den eigenartigsten Verbrechertypen der modernen Zeit rechnen muß, starb durch Gift, nicht wahr? Und weiter: Hatte er eigentlich irgend welche Anverwandten, die sich nach seinem Tode meldeten?“

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/13&oldid=- (Version vom 22.7.2016)