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„Wir sollten uns kennen? …“

Fritz Schaper schaute den blonden, schlanken Herrn, der ihn so unvermittelt angesprochen hatte, fragend an.

„Bekannt kommen Sie mir allerdings vor,“ meinte er unsicher.

„Ah – jetzt besinne ich mich,“ rief der Andere erfreut. „Sie sind Fritz Schaper, der berühmte …“

„Pst! Um Himmels willen, Verehrtester! Posaunen Sie nur nicht noch meinen Beruf in alle Welt aus. – Ich bin in Geschäften hier,“ fügte er leise hinzu.

Der blonde Herr nickte verständnisinnig. Und dann sagte er lächelnd …

„Denken Sie bitte mal an unseren gemeinsamen Freund Bert Matra … Geht Ihnen nun eine Leuchte auf?“

Der Detektiv streckte ihm jetzt die Hand hin.

„Grüß Gott, Herr Gerster, Herr Heinz Gerster, berühmtester aller modernen Novellendichter! – Sie sehen, ich kenne mich schon aus. – Was treiben Sie denn hier in München? Matra erzählte mir doch letztens, Sie wollten bis zum Herbst in irgend einem kleinen Nordseebade bleiben und fleißig sein …“

Heinz Gerster machte ein ganz trübseliges Gesicht.

„Sie wissen –: wollen und vollbringen ist manchmal zweierlei. Ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten in dem einsamen Nest. Warum – das erkläre ich Ihnen vielleicht später. Nein, nicht vielleicht …! Bestimmt tue ich’s. Denn Sie schickt mir wahrhaftig der Himmel in den Weg. Sie müssen mir jemanden finden helfen, der verschwunden ist.“

Schaper schaute den jungen Schriftsteller daraufhin so merkwürdig an.

„Wohnte die Person, von der Sie eben sprachen,

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)