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versucht hat, bitten, ferner um Aufschluß darüber, was über den Verbleib des Mannes bekannt geworden ist. Der Mensch, der in Danzig nach Charlotte Wendel Umfrage hielt, besaß einige besondere Kennzeichen: sehr kleine, frauenhafte Hände und einen Eckzahn mit einer Goldkrone. – Wollen sehen, was ich für Antwort aus Kimberley bekomme. Ich jedenfalls wette schon heute, daß jener Buchhalter und der Danziger Spion kein anderer als Deprouval ist.“

Als der Luxuszug in den Bahnhof Friedrichstraße einlief, beugte sich Schaper weit zum Fenster hinaus, um nach seinem Bürovorsteher Lemke Ausschau zu halten, den er sich kurz vor der Abreise von München durch ein Telegramm herbeordert hatte.

Lemke hatte seinen Herrn und Gebieter bald erspäht und belud sich dann, nach der ersten Begrüßung, mit dessen Reisetasche und -decke.

„Wie wär’s,“ meinte Schaper, als sie die Treppe zum Ausgang hinunterschritten, „wenn wir noch einen Schoppen im „Heidelberger“ genehmigten? – Ich habe einen Mordsdurst.“

Die beiden anderen, die der Detektiv in seiner legeren Art einander vorgestellt hatte, waren einverstanden.

So bogen sie denn in die Friedrichstraße ein und gingen das kurze Stück bis zu dem bekannten Restaurant zu Fuß.

Und dann betraten sie den „Heidelberger“. Schaper entdeckte in dem kleinen Garten einen freien Tisch. Nachdem der Kellner die Gläser gebracht hatte, begann der Detektiv sofort als guter Geschäftsmann mit seinem Bürovorsteher von den Dingen zu sprechen, die ihm am meisten am Herzen lagen.

„Sie dürfen mir das nicht verargen, lieber Gerster,“ entschuldigte er sich bei diesem. „Aber gerade in meinem Beruf muß ich jede Minute auf dem Laufenden

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W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/67&oldid=- (Version vom 31.7.2018)